Wissenschaftsmanagement – Entscheiden.Führen.Gestalten

Wissenschaftsmanagement – Entscheiden.Führen.Gestalten

Jahresband 2021
Schwerpunkt-Thema: 
Alle 2021 online erschienenen Artikel zum Nach-Lesen

Würdigung der Wissenschaft

Die neue Legislaturperiode im Bund bietet für das Politikfeld Wissenschaft, Forschung und Innovation viel Potenzial. Der Koalitionsvertrag liest sich für die Spanne bis 2025 vielversprechend. Wissenschaftsorganisationen, Fachhochschulen, Universitäten und der außerhochschulische Sektor sind sich einig: Es ist besser, dass im Vertrag von SPD, Grünen und FDP zu allen wichtigen Themen in Lehre, Wissenschaft, Forschung, Digitalisierung sowie wissenschaftliche Weiterbildung und Transfer programmatisch viel formuliert wurde. Das sind Anker für die Debatten.

Auffällig ist, dass einige neue Institutionen ins Rennen geschickt werden. Allen voran steht mit der DATI – der Deutschen Agentur für Transfer und Innovation ein Großprojekt an. Mit dem Zielbudget von gut einer Milliarde Euro pro Jahr, das für eine rasche Überführung von praxisrelevanten Forschungserkenntnissen in die wirtschaftliche Anwendung verwendet werden soll, könnten auch Veränderungen in der Organisation der Wissenschaft und Forschung in Deutschland verbunden sein. Vor allem die Deutsche Forschungsgemeinschaft wird die DATI-Entwicklung aufmerksam verfolgen, denn sie war schon einmal auf dem Weg, die Brücke zwischen Erkenntnis geleiteter Forschung und Anwendungen der Ergebnisse zum Wohle zivilgesellschaftlicher Problemlösungen zu bauen. Matthias Kleiner, zweimaliger DFG-Präsident, und nach zwei folgenden Amtszeiten nun 2022 ausscheidender Präsident der Leibniz-Gemeinschaft, wollte damals viel mehr: Als Ingenieurwissenschaftler arbeitete er dafür, die DFG-Grundlagenförderung mit dem Wissens- und Technologietransfer neu zu denken. Manches wurde erreicht. Aber der Durchbruch für die DFG blieb aus.

Die mögliche Herausforderung, die der DFG nun mit einer selbstbewusst heranwachsenden Schwester namens DATI ins Haus steht, hätte wahrscheinlich vermieden werden können. In der rasch beginnenden Debatte 2022, die notwendig ist, um das DATI-Projekt aus dem Startblock zu bekommen, können sich aber an grundlegen Forschungsfragen arbeitende Organisationen und Förderer wieder einbringen. Und das sollte auch die DFG sicht- und hörbar tun, damit wäre eine Korrektur möglich. Denn die mittlerweile auch in Deutschland aufgenommene Diskussion „um gute und schlechte Innovationen“ (Rafael Laguna de la Vera, Geschäftsführer von Sprin-D), die auch zur Deep-Technology-Förderung Made in Germany führen wird, bringt jenseits von Carsharing-Plattformen, E-Bike-Pizzadiensten und Wander-Lotsen – so erleichternd und für die Zivilgesellschaft wichtig diese Entwicklungen auch sind – eine neue Chance ins Spiel: Während sich die DATI um die kurzfristig umsetzbaren Transferoptionen kümmern wird, könnte ein Konsortium von DFG, Max-Planck-Gesellschaft, der Leibniz- und vor allem der Helmholtz-Gemeinschaft im Dienste der mittel- bis langfristigen Transferprojekte handeln (Gehirnforschung, Krebs, Pandemien, Energiewandlung und Luft- und Raumfahrt et cetera). Das wäre wieder eine für das deutsche System innovative Arbeitsteilung.

In diesem Jahresband (2021) ist noch einmal alles nachlesbar (auch zu Deep-Tech-Germany), was wir online im vergangenen Jahr veröffentlicht haben. Diese hybride Publikationsform (digital und print) wurde vielfach gewünscht. Wir – die Herausgeber und die Redaktion – sind auch der Meinung, dass dies ein guter Weg ist. Vielen Dank für Ihr Vertrauen und viel Vergnügen beim Nach-Lesen!

 

Weitere Themen der Ausgabe: 

GOVERNANCE & MANAGEMENT

  • Social-Media-Nutzung in der Fraunhofer-Gesellschaft. Analyse von Auswahl und Aufbau der einzelnen Kanäle
  • Digitalisierungsstrategie der Hochschulverwaltung Entwicklung, Maßnahmen und Umsetzung am Beispiel der Universität Potsdam
  • Entscheidende Momente von Commitment und Motivation. Besondere motivationale Faktoren als Gelingensbedingungen der digitalen Transformation
  • Deutsches Vergaberecht gegen globale Softwareindustrie. Suche nach Spielräumen durch intelligente Planung eigener Clouddienste
  • Der Einsatz von Sozialen Medien zur Kommunikation mit der Wirtschaft. Eine Bestandsaufnahme am Beispiel der Fraunhofer-Gesellschaft
  • Große Herausforderungen für Organisationen. Hochschul-Digitalisierung bringt deutliche Mehrwerte
  • Überraschung: Ohne Forschende geht es nicht. Digitalisierung und Forschungsdatenmanagement
  • Es ist Zeit über Forschungssoftware zu reden. Die Professionalisierung der Software-gestützten Forschung
  • Wissenschaftsmanagement auf Knopfdruck! Wissenschaftsmanagement goes digital: FIS wird WMS
  • A New Research Competence Framework for Professional Higher Education. Implementing a tool for enhancing research capacities in Applied Science PHEIs
  • Ist das neu oder kann das wieder weg? Wirkungs-Beschreibung in Forschungsanträgen: Abbau der Vorbehalte gegenüber Impact-Darstellungen – Analyse, Trends und Empfehlungen
  • Kennzahlen als Teil des ganzheitlichen Qualitätsmanagements. Hochschulcontrolling an der Pädagogischen Hochschule Steiermark
  • Qualitätssicherung in der Promotion. Eine Reflexion im Spiegel der Fachkulturen
  • Daten und Metriken als Baustein von Benchmarking und Strategiebildung in der Wissenschaft. Was es beim Einsatz von Bibliometrie und Altmetrics im Wissenschaftscontrolling zu beachten gibt
  • Vorrausschauende Hochschulentwicklung. Wie strategische Vorausschau in Hochschulen etabliert werden kann
  • Überflieger Wissenschaftsmanagement. Augenhöhe der Verwaltung wahren
  • Fusionsprozesse an künstlerischen Hochschulen. Plädoyer für die Eröffnung einer strategischen Debatte
  • Wie man eine Allianz baut. Die U Bremen Research Alliance
  • Die Hochschulen der Zukunft mitgestalten. Über die veränderte Rolle von Kanzler:innen
  • Motor für technische, ökonomische und soziale Innovation. Transferziele und Transferstrategie der Universität Siegen
  • Fragwürdige Führungskultur. Machtmissbrauch an außeruniversitären Forschungseinrichtungen
  • Wissenschaft in der Manege. Vom Nutzen der Nutzenfreiheit – eine kritische Analyse auf dem Weg zum Reflexionsraum der Gesellschaft
  • War for Talents. Mitarbeiter:innen gewinnen und binden
  • Reform der Psychotherapeutenausbildung. Verpflichtung und Chance für Vielfalt
  • Zahlen, bitte! Das Aufkommen von Altmetriken erweitert die klassische Wissenschaftskommunikation
  • Ein Zeichen zur rechten Zeit. Die FactoryWisskomm könnte doch noch der Ausgangspunkt zu etwas Großem, Neuen werden
  • Vom Verwalten zum Gestalten. Kanzler:innen zwischen spannender Herausforderung und persönlicher Überlastung
  • Interview: Corporate University weitergedacht. MLP gründet die School of Financial Education: Informelles Lernen und Digitalisierung prägen den Weiterbildungsmarkt

CASES

  • Qualitätsmanagement & Digitalisierung. Bausteine des Career Services der Zukunft
  • Neue Ökonomie. Management des systemischen Überlebens

WISSENSCHAFTLICHE BEITRÄGE

  • Nachhaltigkeitsfaktoren von Forschungsprojekten. Am Beispiel der grenzüberschreitenden Notfallrettung
  • Aktuelle Literatur zum Forschungsmanagement. Entwicklungen im Forschungsmanagement – Einblicke in die gegenwärtige Forschung
  • Kontexte von Digitalisierung. Strategische und operative Schnittstellen an Hochschulen
  • Perspektive der Sportinformatik. Verwendung von Big Data am Beispiel Fußball
  • Zwei Perspektiven – eine Mission. Transfer an zwei unterschiedlichen Hochschulen

TRANSFER UND PEER CONSULTING

  • Plädoyer für mehr Bekanntheit und wertvollere Kontakte durch Social Media. Social Media als Chancenkreator im Wissenschaftsbetrieb
  • Trotz Social Distancing das Campusleben erlebbar machen. Eine App zur Stärkung der Community macht es möglich
  • Die Open-Access-Herausforderung. Wie schaffen wir Transparenz und effiziente Prozesse?
  • Mit Mühen vor dem Ziellauf. Wirkung des Konzeptes künftig verstärkt unter Beweis stellen
  • Studentisches Gesundheitsmanagement. Praxisnahe Empfehlung für Governance und Management der Hochschule
  • Deep-Tech-Transfer braucht das Land. Praxis im Wissenstransfer für komplexe Technologien erweitern
  • Werthaltige Transferströme und Ressourcen. Zur monetären Bewertung von Erkenntnissen und geistigem Eigentum
  • Gibt es die richtige Transferindikatorik? Ein Überblick über bestehende Kennzahlenvorschläge und Empfehlungen
  • Third Mission erfassen, strukturieren und bewerten. Unter dem Stichwort Third Mission werden Hochschulen vermehrt dazu aufgefordert, die außerakademische Umwelt mitzugestalten

 

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Fallbeispiele, Praxisberichte, nationale und internationale Trendmeldungen und Interviews

Management für Lehre, Forschung, Wissenschaft und Transfer - dafür steht im 28. Jahr der Titel.

Wir - die Herausgeber:innen, der Beirat und die Redaktion - spüren Themen auf. Wir regen Debatten an. Und wir möchten mitwirken, dass die Fähigkeiten der Einzelnen im Umgang mit Managementinstrumenten in Academic Organisations zunehmen.

Wir verfolgen auch das Ziel, das Berufsfeld Wissenschafts- und Forschungsmanagement weiter zu differenzieren und auszubauen.

Zielgruppen des Titels

Wissenschaftsmanagement richtet sich an alle, die in ihren Einrichtungen und Unternehmen die Aufgabe haben, Managementprozesse in Wissenschafts- und Forschungskomplexen zu verstehen, zu analysieren, zu steuern und zu optimieren. Das ist die organisatorische Seite.

Ebenso sind diejenigen angesprochen, die Forschungsbedingungen ausbauen und verbessern möchten, das ist die Investitions- und Entwicklungseite im Management.

Schließlich bieten wir auch der Gruppe mit der Berichterstattung eine Unterstützung, die die Ergebnisse aus Wissenschaft und Forschung kommunizieren und weitergeben sollen. Hiermit ist der Transfer von Resultaten gemeint.

Entscheidungsträger:innen und Nachwuchs

Monatlich werden die Fachbeiträge der Zeitschrift im Lemmens Online-Campus zeitnah für alle Abonnentinnen und Abonnenten veröffentlicht. Zum Jahreswechsel erscheinen dann alle publizierten Online-Texte des jeweiligen Jahres plus einiger Bonus-Beiträge wie bisher in einer umfassenden Druckausgabe. Wissenschaftsmanagement erreicht Entscheidungsträger:innen der ersten, zweiten und dritten Ebene. Selbstverständlich ist auch der Nachwuchs in Forschung und Administration eine für uns wichtige Zielgruppe.

Unsere Leser:innen arbeiten in Wissenschaftsorganisationen, Forschungs- und Fördereinrichtungen, Hochschulen, Transferstellen, Technologiezentren, FuE-Abteilungen von Unternehmen und Unternehmensberatungen sowie bei Finanzdienstleistern.

Expertinnen und Experten und Redakteure berichten über praxisorientierte Themen aus allen Bereichen des Wissenschafts- und Forschungsmanagements.

Fallbeispiele, Praxisberichte, nationale und internationale Trendmeldungen sowie Interviews runden die Informationspalette über Managementfragen in Wissenschaft und Forschung ab. Fragen des nationalen und internationalen Rechts werden dabei ebenso einbezogen wie politische und administrative Aspekte oder innovationsgerichtete Wirtschaftstrends.